OZ 08.10.2014: „Theartic “ gibt’s jetzt als Film

Ostfriesen-Zeitung, Ausgabe: Emden, vom: Mittwoch, 8. Oktober 20Ostfriesen Zeitung | 08.10.2014 | Redakteur: Heiko Müller

Das Theaterensemble zeigt die überarbeitete Produktion am 16. und 18.Oktober im Neuen Theater. Die DVD vermittelt auch Eindrücke vom Geschehen hinter der Bühne.

Emden – Die Anspannung bei den Akteuren wächst: Die Proben des Theaterensembles der Emder Kulturinstitution „Theartic“ für die Wiederholung ihres Jubiläumsstücks „zehn. und jetzt“ gehen auf die Zielgerade. Wie berichtet, hat die Gruppe, in der Menschen mit und ohne Behinderungen völlig gleichberechtigt zusammenarbeiten, diese Inszenierung knapp ein Jahr nach der Premiere wiederaufgenommen und leicht überarbeitet. Aufgeführt wird sie am 16. und 18. Oktober.

Rechtzeitig zu diesen Terminen ist jetzt auch der Film fertig geworden, den der Filmemacher Marcel Parviz aus Karlsruhe und das Brawur-Filmteam aus Emden bei den Proben und während der Aufführungen von „zehn. und jetzt“ im Herbst des vergangenen Jahres drehten. Der Streifen zeigt Eindrücke von den letzten Proben, vom Geschehen hinter den Kulissen sowie eine Aufführung des Stücks in voller Länge.

„Es war für alle Beteiligten eine neue und sehr interessante Erfahrung, bei der Arbeit von einem Filmteam begleitet zu werden“, sagt die Regisseurin und Autorin Ulrike Heymann, die zugleich Vorsitzende von „Theartic“ ist. Bei den Proben und hinter der Bühne sei es auch „durchaus gewöhnungsbedürftig“ gewesen. Das Filmteam habe sich aber sehr gut auf das Ensemble eingestellt, sei „angenehm zurückhaltend, sensibel und nie aufdringlich“ gewesen. Die Konzentration, die bei den Proben unbedingt erforderlich sei, sei nicht verloren gegangen. „Und während der Aufführungen hat sowieso kaum jemand an die Kameras gedacht“, so Heymann. Nicht leicht sei die Auswahl der Aufnahmen gewesen, zumal es von den Proben und aus dem Backstage-Bereich viel zu viel Material gegeben habe. Beim Schnitt und bei der Nachbearbeitung habe man wochenlang mit dem Filmemacher zusammengearbeitet. Ausgetauscht habe man sich fast ausschließlich über das Internet. Die Aufzeichnung der Aufführung wurde hingegen nicht geschnitten – die Inszenierung ist im Film komplett zu sehen. „Und zwar genauso, wie sie auf der Bühne war“, sagt die Theaterregisseurin.

Das Ergebnis könne sich sehen lassen. Theater im Film zu zeigen, sei immer schwierig. Das sei nicht neu. In diesem Fall sei es aber nach Meinung aller Beteiligten gelungen. Bestimmt sei es für die Betrachter auch interessant, einmal hinter die Kulissen schauen zu können, Eindrücke von den Proben, aus der Garderobe oder aus der Maske zu erhalten.

Protagonisten des Stücks „zehn. und jetzt“ sind zehn schräge, schrille, aber liebenswerte Typen, die auf den ersten Blick alle verrückt, aber – jeder für sich – starke Persönlichkeiten sind. Ihre Welt in einem Kaffeehaus ist in Ordnung, bis sie mit dem „Amt für Personen mit besonderen Auffälligkeiten“ konfrontiert werden, weil sie nicht „der Norm“ entsprechen. Es geht darum, was eigentlich „normal“ ist, wer das bestimmt und was passiert, wenn jemand für „nicht normal“ erklärt wird.

„zehn. und jetzt“ ist die siebte Produktion des „Theartic“-Ensembles“. Auf der Bühne stehen insgesamt 22 Darsteller. Außerdem spielen die Musiker Arne Bohnet, Hans-Dieter Meinen, Michael Junker und Arne Wagner live dazu.

Zwölf Darsteller aus dem Ensemble von „Theartic“ sagen auf dieser Seite, was ihnen an der Arbeit gefällt: Hier klicken!

OZ-Artikel vom 08.10.2014 zum Download (PDF): Hier klicken!

 

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