Theartic blickt beruhigter in die Zukunft (OZ, 31.01.2019)

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Theartic blickt beruhigter in die Zukunft
Von Heiko Müller
Kultur Stadt hilft Emder Kulturverein bei personeller Weichenstellung mit zusätzlicher Finanzspritze
Die künstlerische Leitung und die Geschäftsführung sollen neu besetzt werden. Theartic erhielt dafür einen Sonderzuschuss von 15000 Euro.
Emden – Die Emder Kulturinstitution Theartic kann beruhigter in die Zukunft blicken. Der Verein, der Theater und Musik mit einem inklusiven und einem integrativen Ansatz
macht, hat eine zusätzliche Finanzspritze erhalten. Die Stadt bewilligte einen einmaligen Sonderschuss von 15 000 Euro. Dieses Geld sei bereits auf dem Vereinskonto, teilt
der Theartic-Vorstand jetzt mit.
Damit ist die Finanzierung einer halben Personalstelle für die künstlerische Leitung und die Geschäftsführung der Kulturinstitution für Menschen mit und ohne Behinderung
sowie mit und ohne Migrationshintergrund gesichert. Der Verein steht vor einem Umbruch, weil die Gründerin, amtierende Vorsitzende, künstlerische Leiterin und
Geschäftsführerin Ulrike Heymann vom kommenden Jahr an kürzertreten will. Dauerhaft könne sie diese Arbeit nicht mehr in dem bisherigen Umfang leisten, sagte die 64-
Jährige bei einem Pressetermin. Die Musik- und Theaterpädagogin, die als Teilzeitkraft bei der Musischen Akademie in Emden beschäftigt ist, geht Anfang 2020 in den
Ruhestand. Sie will sich aber nicht ganz zurückziehen, sondern weiterhin ehrenamtlich für Theartic arbeiten.
Mit der Neubesetzung will die Vereinsspitze einen möglichst nahtlosen Übergang erreichen, ohne Abstriche bei Qualität und Umfang machen zu müssen. Mittelfristig soll aus
der halben eine ganze Stelle werden.
Theartic trägt auch mit eigenen Mitteln zur Finanzierung bei. „Wir haben vorausschauend gewirtschaftet und hohe Rücklagen gebildet, weil klar war, dass der Umbruch
kommen würde“, sagte Heymann.
Sie richtete ihren Dank „an alle in Politik und Verwaltung, die sich für den Sonderzuschuss eingesetzt haben“. Es handele sich um eine Finanzspritze, die die Stadt zusätzlich
zu dem jährlichen Zuschuss von 20 000 Euro gewähre. Angesichts knapper Kassen hatten Rat und Verwaltung Theartic im Herbst zunächst wenig Hoffnung gemacht, den
Antrag aber später noch einmal geprüft. Das Geld stammt nach Angaben von Stadtkämmerer Horst Jahnke aus den Budgets für Repräsentationsaufgaben und förderfähige
Veranstaltungen, die im Haushaltsjahr 2018 noch nicht ausgeschöpft worden seien. Jahnke betonte, dass es sich um einen einmaligen Zuwendung handelt. „Das ist kein
Präjudiz für die nächsten Jahre“, sagte er.
Ausgeschrieben werden soll die Stelle Mitte März. Theartic will warten, bis die neue Produktion der Theaterwerkstatt für Erwachsene mit dem Titel „Beziehungsweise
Zweierkisten“ abgeschlossen ist. Die Premiere ist am 28. Februar. „Wir stecken noch über beide Ohren drin“, so Heymann.
Das Anforderungsprofil des neuen Mannes beziehungsweise der neuen Frau bei Theartic sei „ziemlich speziell“. Die Bewerber sollten idealerweise ein Studium im
Theaterbereich abgeschlossen und bereits Erfahrungen gesammelt haben. Denkbar seien aber auch Quereinsteiger. Der Verein erwarte von den Bewerbern laut Heymann auch
„Sinn für Profanes“. Zu den Aufgaben gehörten außer der Leitung von Produktionen und Projekten auch viele organisatorische und verwaltungstechnische Dinge sowie die

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