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EMDEN. (gwo) Mehr als 1100 Zuschauer beim Stück „Gestrandet“ mit dem Junior-Ensemble in der Nordseehalle, stabile Mitgliederzahlen in Zeiten, in denen andere Kulturvereine pandemiebedingten Schwund beklagen, weiterhin schwarze Zahlen auf dem Vereinskonto: Bei Theartic, der Emder Theater- und Kulturwerkstatt für Menschen mit und ohne Behinderungen, ist das Jahr 2023 ein einziger Grund zum Strahlen gewesen. Wenn man denn mal vom Aufführungs-Verschiebe-Stress im Herbst wegen des nicht fertig gewordenen Festspielhauses absieht. Umso mehr freut sich der Vorstand um Ulrike Heymann jetzt aber auf neue Theater-Taten im April, die diesmal nun wirklich im neuen Emder Kulturtempel stattfinden sollen.
Dann soll zum ersten Mal nach langer Pause auch wieder das Erwachsenen-Ensemble ins Bühnengeschehen eingreifen. „Das Ensemble Theartic musste lange in der Warteschleife ausharren, denn 2020 und 2021 waren Aufführungen wegen der Pandemie nicht möglich“, sagte Heymann, die auch Autorin und Regisseurin im Verein ist. „Und in den letzten beiden Jahren war jeweils Theartic junior an der Reihe.“ Mit großem Erfolg. „Gestrandet“, die zweite große Junior-Produktion nach der Corona-Pause, habe einen unvermindert hohen Zulauf wie „Ohne mein Handy???“ (2022) gehabt, bilanzierte Heymann. Erneut seien alle drei Aufführungen ausgebucht, die Zuschauer begeistert gewesen.
Die Begeisterung für die inklusive und integrative Theater- und Kulturarbeit des Vereins spiegelt sich in den Mitglieder- und Aktiven-Zahlen wider. Mit rund 150 zahlenden Mitgliedern gibt es einen treuen Stamm an Unterstützern. Hinzu kommen mittlerweile 80 Ensemble-Teilnehmer, die zum größten Teil keine Mitglieder sind. Auch finanziell fällt die Bilanz positiv aus. Für 2023 habe der Vorstand erneut einen positiven Jahresabschluss vorlegen können, betonte Heymann.
Das beflügelt für die neue Saison, in der nun die erwachsenen Theaterspieler im Mittelpunkt stehen. Das Stück dazu hat Ulrike Heymann schon länger in der Mache – Titel: „Von welchen, die auszogen, eine Wohnung zu finden“. Die Aufführungen sind vom 11. bis 13. April geplant. „Wir sind zuversichtlich, dass es diesmal mit dem neuen Festspielhaus klappt“, sagte Heymann. Die Signale, die sie von Kulturevents-Chefin Kerstin Rogge-Mönchmeyer und Vize-Betriebsleiter Thorben Anders bekommen habe, seien vielversprechend. Entsprechend gespannt sind Heymann und ihre Truppe auf die neuen Möglichkeiten, die sich nach dem Umbau-Ende im einstigen Neuen Theater bieten sollen – angefangen bei den neuen behindertengerechten Toiletten und dem Ende der Eimer-Landschaften hinter den Kulissen wegen des undichten Dachs. „Und ich freue mich natürlich, dass weitere Barrieren im Gebäude abgebaut werden und auch für Menschen mit Hörbehinderungen im Saal künftig einiges besser werden soll.“
Zogen eine rundum positive Bilanz (v.l.): Elfriede Wilts (stellvertretende Vorsitzende), Hans Langen, Eva Nduka-Agwu (stellvertretende Vorsitzende), Remmer Edzards und Ulrike Heymann (Vorsitzende) vom Theartic-Vorstand. Bild: privat Diesmal soll es klappen: Der Verein Theartic freut sich schon auf die kommenden Aufführungen im April im dann hoffentlich längst eingeweihten Festspielhaus am Wall. Bild: Gaby Wolf