OZ – Vorbericht zum TheartiChor-Konzert 25. Mai 2011

Ungewöhnliches von „Wellen, Wind und Weite“

Die Veranstaltung setzt sich von herkömmlichen Konzerten ab. Die seit sechs Jahren bestehende Singgemeinschaft vereint Behinderte und Nichtbehinderte.

Von Heiko Müller

Emden – Vom Kaffeehaus ans Meer: Knapp zwei Jahre nach seinem Besuch „in einer kleinen Konditorei“ sticht der Emder „Theartichor“ jetzt in See: „Wellen, Wind und Weite“ heißt das neue Programm dieser Singgemeinschaft von Behinderten und Nicht-Behinderten unter dem Dach des Kulturvereins Theartic. Es wird am Sonntag in der „Alten Post“ in Emden präsentiert.

Die Besucher erwartet eine Veranstaltung, die nicht nur wegen der Zusammensetzung des Chors von herkömmlichen Konzerten dieser Art abweicht. „Es wird ein bunt gemischtes Programm aus alten Schlagern, Chansons, Texten und Gedichten“, sagen die Chorleiter Christina Dane und Arne Bohnet. Sie haben das maritime Motto weit gefasst und gezielt nach musikalischer Literatur gesucht, die sich von Seemannsliedern zum Mitschunkeln – wie man sie häufig an der Küste hört – absetzt.

Das Repertoire reicht vom romantischen Liebeslied bis hin zu Kurt Tucholskys Ballade von der Fischersfrau. Aber auch bekannte Schlager wie die Capri-Fischer sowie Texte von Joachim Ringelnatz oder Theodor Storm werden vorgetragen. „Es ist ausschließlich Musik, die wir gut finden und so präsentiert wird, wie wir es gut finden“, sagt Arne Bohnet, der den Chor auf dem Klavier begleitet. Das Konzert biete „einen lebhaften Spannungsbogen“ und solle für sich sprechen. Es sei „aber auch Anspruch dabei“, ergänzte Dirigentin Christina Dane, obwohl gewisse Dinge aufgrund der integrativen Arbeit manchmal etwas länger dauerten und stimmlich nicht perfekt seien. Etwa eineinhalb Jahr lang hat der Chor aus 30 Sängerinnen und Sängern im Alter zwischen 18 und 75 Jahren an dem neuen Programm gearbeitet.

Begleitet wird der „Theartichor“ bei diesem Konzert von professionellen Musikern. Neben Bohnet wirken Arne Wagner (Kontrabass) und Michael Junker (Saxophon) mit. Moderatoren sind Ulrike Heymann und Claus Gosmann von der Theartic-Theaterwerkstatt. Zum maritimen Ambiente der Veranstaltung tragen auch Bilder bei, die über einen Beamer projiziert werden.

Theartic ist ein gemeinnütziger Verein, in dem sich Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam und gleichberechtigt künstlerisch betätigen. Er wurde 2002 auf Initiative der Emder Musik- und Theaterpädagogin Ulrike Heymann gegründet. Vor neun Jahren startete der Verein mit einer Theaterwerkstatt für Erwachsene. Im Jahr 2004 kam eine Theaterwerkstatt für Kinder und Jugendliche hinzu („Theartic junior“). Den Chor „Theartichor“ gibt es seit sechs Jahren.

Das Konzert von „Theartichor“ am Sonntag, 29. Mai, beginnt um 17 Uhr in der Alten Post. Karten gibt es für fünf Euro (ermäßigt vier Euro) nur an der Konzertkasse.

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