OZ 11.02.2013: Bunte Feier und eine Festrede in vier Akten

Emden – Mit Musik, Humor, fröhlichen und nachdenklichen Wortbeiträgen und – natürlich – auch ein wenig Theater hat der Emder Kulturverein Theartic für Behinderte und Nichtbehinderte am Sonnabend sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Rund 350 Gäste kamen zu diesem Anlass am Vormittag in die Johannes-a-Lasco-Bibliothek.

„Eins! Zwei! Drei…“. Mit diesen knappen Stichworten bat Musiker Arne Bohnet am Sonnabend nach und nach all diejenigen auf die Bühne, die im Laufe der vergangenen zehn Jahre vor und hinter den Kulissen von Theartic gewirkt haben. Neben dem Theaterensemble für Erwachsene sind das noch die Gruppe Theartic junior für Kinder und Jugendliche sowie der gemischte Chor unter der Leitung von Christina Dane.

Dass der Verein in zehn Jahren bereits eine Menge erreicht hat, hob Emdens Bürgermeisterin Andrea Risius hervor. „Ihre Tätigkeit wird nicht nur in Emden, sondern auch bundes- und sogar europaweit geachtet. Darauf können Sie stolz sein“, so Risius. Im vergangenen Jahr waren Mitglieder von Theartic als Teilnehmer eines EU-Projekts zu einem Festivaltreffen nach Brüssel gereist. Im Mai besuchten daraufhin 60 Teilnehmer aus neun europäischen Ländern einen Theaterworkshops in Emden. Im November besuchte das gesamte Theartic-Team ein Festivaltreffen in Prag (die OZ berichtete).

Malschulleiter Engelbert Sommer sprach der Vorsitzenden von Theartic, Ulrike Heymann, die er unter anderem als „Ideen- und Impulsgeberin, Lokomotive und Mutter des Vereins“ bezeichnete, seine Anerkennung aus. Heymann unterstrich ihre Motivation, gute Theaterarbeit zu machen, ohne die Behinderung der Mitwirkenden in den Vordergrund zu stellen. Sie und ihre Vorstandskolleginnen hielten ihre Festrede in vier „Akten“.

Sommer appellierte in seiner Laudatio an die Stadt, Räume und ausreichend finanzielle Absicherung für den Verein bereitzustellen.

Daran knüpfte auch Geschäftsführerin Beate Kegler an. Bisher proben Chor und Theatergruppen im Kulturhaus Faldern und dem Zentrum für junge Menschen (Alte Post). Requisiten und Kostüme müssten anderweitig zwischengelagert werden. „Zum Geburtstag kann man sich ja etwas wünschen“, sagte Kegler mit einem Augenzwinkern. „Emden könnte eine zentrale Adresse für inklusive Kulturarbeit werden. Das Apollo – ja, das wäre schon etwas für uns“, sagte sie mit einem Lächeln, wohlwissend, dass die Nutzung des Gebäudes derzeit eher ein „Reizthema“ sei.

Ein großes Dankeschön richtete der Verein an den ehemaligen Geschäftsführer der Emder Stadtwerke, Remmer Edzards. Dieser hatte bei seiner Verabschiedung auf Geschenke verzichtet und stattdessen um eine Spende für Theartic gebeten. Dabei kamen mehr als 7400 Euro zusammen. Edzards und seine Frau erhielten zum Dank eine Dauerehreneintrittskarte für die Veranstaltungen des Vereins.

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens ist eine Ausstellung über die Entwicklung von Theartic in der Schweizer Kirche zu sehen.

► Artikel aus der OZ zum Download (PDF): HIER klicken!
Mehr Fotos vom Festakt und der Ausstellungseröffnung

Dieser Beitrag wurde unter Presse veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.