OZ 24.04.2014 – Theartic nimmt an „Kinderkulturmonat” teil

Ostfriesland. Klappt es mit der Finanzierung, startet im Oktober dieses Jahres in Ostfriesland eine große Kulturoffensive – und zwar für die Kleinen. Die Kunsthalle Emden, die Ostfriesische Landschaft und die Stiftung Kunst & Cultuur (KC) Dren the aus den Niederlanden haben sich zusammengeschlossen und wollen einen „Kinderkulturmonat“ auf die Beine stellen. An vier Wochenenden sollen Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren und ihre Eltern oder Großeltern ostfriesische Kultureinrichtungen besuchen können – bei freiem Eintritt für den Nachwuchs.

Die Idee zu der Aktion kommt aus den Niederlanden. In der Provinz Drenthe gibt es den „Kinderkulturmonat“ bereits seit zehn Jahren. Ins Leben gerufen hat ihn die KC-Stiftung.

Für die erste ostfriesische Ausgabe haben sich schon viele Einrichtungen gemeldet. „Wir haben bereits gut 40 Anmeldungen erhalten“, sagte die Weeneraner Galeristin Wilma Mencke, die das Projekt koordiniert, gestern bei einem Projekttreffen der Beteiligten im Auricher Landschaftsforum. Mencke hatte die Idee, das Kulturevent nach Ostfriesland zu holen. Die Aktion soll nur die Pilotveranstaltung sein. Der „Kinderkulturmonat“ soll jährlich über die Bühne gehen.

Die Veranstalter wollen dabei nicht einfach nur die Türen ihrer Einrichtungen öffnen, sondern verfolgen ein bestimmtes Konzept. Kinder und Eltern oder Großeltern sollen zusammen in Museen und Theater gehen, wie KC-Direktor Johan de Noord sagte. „Dass sie gemeinsam ein Kulturerlebnis haben – das ist das Ziel des Projekts“, erklärte er den Hintergrund des „Kinderkulturmonats“.

Beim Auftakt mit von der Partie sein will etwa das Moormuseum in Moordorf. „Am 25. und 26. Oktober kann man bei uns erleben, wie Kinder um 1900 lebten“, sagte Kerstin Buss vom Museum beim gestrigen Projekttreffen. Die Teilnehmer können zum Beispiel ihr eigenes Brot backen und sich zeitgenössisch anziehen.

Unter den Beteiligten ist außerdem das Bünting-Teemuseum in Leer. „Wir wollen etwas zum Thema Tee in Japan anbieten“, sagte Celia Hübl. Eltern und Kinder könnten eine Teezeremonie erleben – im Kimono. Der Ostfriesische Kunstkreis Wittmund will Kreative ansprechen. Ausstellungsbegleitend können die Interessenten laut Brigitte Delinger Skulpturen nachbilden. „Oder sie malen ihr Lieblingsbild.“

Der Fahrplan für den „Kinderkulturmonat“ steht laut Koordinatorin Mencke bereits. „Bis zum 15. Mai können interessierte Einrichtungen sich noch melden“, sagte sie. Danach gehe es an die konkrete Gestaltung des Programms für den Oktober. „Bis etwa Mitte Juni muss jeder Teilnehmer seine Ideen einreichen.“ Ab September sollen die Programmhefte dann an ostfriesischen Schulen und Kindergärten verteilt werden.

Bis dahin muss der „Kinderkulturmonat“ aber noch eine wichtige Hürde nehmen – die Finanzierung. „Noch haben wir das Geld nicht zusammen“, sagte de Noord. Gut 40 000 Euro würden benötigt, um die Programme zu drucken. Er sei zurzeit dabei, die Summe aufzutreiben. Er habe Gespräche mit den Landkreisen Aurich, Leer und Wittmund sowie der Stadt Emden geführt und gute Signale erhalten. „Alle waren enthusiastisch.“ So sagte der Sprecher des Kreises Aurich, Rainer Müller-Gummels, gestern: „Wir begrüßen diese Aktion. Das ist eine tolle Initiative.“ Finanzielle Zusagen könne der Kreis aber noch nicht machen.

De Noord ist dennoch zuversichtlich. Zudem habe er bereits mit dem niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur Kontakt aufgenommen. Auch dort sei die Reaktion positiv ausgefallen. Am Freitag treffe er sich zu einem näheren Gespräch mit Ministerin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne). Auch die Ems-Dollart-Region soll mit ins Boot geholt werden. De Noord: „Das klappt.“

► OZ-Bericht vom 24. April 2014 zum Download (PDF): Hier klicken!

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