OZ 12.02.2015: Die Suche nach dem „Was-auch-immer“

Hinten: Marvin Meyer, Beeke Wiltfang, Klaas Trussner, Victoria H

Foto: EW Fotografie – www.ernstweerts.de

Quelle: Ostfriesen Zeitung vom 12.02.2015, Redakteur: Heiko Müller

Emden – Auf eine Reise in eine merkwürdige Welt mit höchst sonderbaren Gestalten will das Nachwuchs-Ensemble der Emder Kulturinstitution „Theartic“ seine Zuschauer mitnehmen. „Das Was-auch-immer“ heißt die neue Produktion, die „Theartic Junior“ mit 20  behinderten und nicht-behinderten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im März auf die Bühne des Kulturbunkers Barenburg bringt.

Autorin ist Ulrike Heymann, die das Ensemble zusammen mit Claus Gosmann leitet. Beide führen auch Regie. Heymann ließ sich beim Schreiben des Stückes wie immer von den Rollenwünschen der mitwirkenden Kinder und Jugendlichen leiten. „Dabei kamen merkwürdige Figuren heraus“, sagte Heymann.

Aus den Ideen der Darsteller entwickelte sich während der Proben nach und nach die spannende Geschichte um das „Was-auch-immer“, dem die Protagonistin Nina begegnet ist. Doch leider hat die Jugendliche dieses „Was-auch-immer“ wieder aus den Augen verloren. Deshalb macht sie sich mit vier Freunden auf die Suche danach. Das Quintett gerät dabei in eine wundersame Welt, von der niemand weiß, ob sie Phantasie oder Wirklichkeit ist. Darin trifft es den Ritter Kunibald mit-ohne-Pferd, Zinnober, den König ohne Untertanen, und den Zauberer der Gerechtigkeit.

Ganz besonders hat es Heymann das „französische Agentenschaf“ angetan. Diese Figur geht auf die Idee einer jungen Darstellerin zurück. Sie liebt Frankreich, mag Schafe sowie Agentenfilme und wollte einfach alle diese Vorlieben in ihrer Rolle vereinen. Die Auflösung des Rätsels um das „Was-auch-immer“ will die Autorin und Regisseurin nicht vorwegnehmen. Natürlich gibt es auch Musik. Sie wird auf der Bühne live von Arne Bohnet (Tasteninstrumente) und Michael Junker (Blasinstrumente) gespielt.

Das Theaterstück ist die fünfte Produktion von „Theartic junior“. Dieses Ensemble ging aus einem Kursus für Musik, Bewegung, Tanz und Theater hervor, den „Theartic“ erstmals Ende 2003 auf Wunsch von Eltern behinderter Kinder einrichtete. In den Folgejahren entwickelte sich daraus das Ensemble „Theartic junior“, das im Jahr 2008 seinen ersten großen Erfolg mit dem Stück „Trockenschwimmen“ feierte. Zunächst bestand die Gruppe nur aus Behinderten, durch die öffentlichen Aufführungen kamen aber auch immer mehr nichtbehinderte Kinder und Jugendliche dazu. Es sei „der Idealfall von Inklusion, wenn die Leute von selber kommen“, freut sich Ulrike Heymann über das gleichberechtigte Miteinander. Probleme damit habe es nie gegeben. Heute gehören 20 Kinder, Jugendliche und junge Leute im Alter zwischen acht und 21  Jahren zum Ensemble. Die Hälfte davon hat Behinderungen. Fünf Spielerinnen und Spieler sind von Anfang an dabei, viele seit mehreren Jahren und vier wechselten mittlerweile in das Erwachsenen-Ensemble von „Theartic“. „Die Fluktuation ist also gering“, sagt die Leiterin. Die Junior-Gruppe sei heute das größte kontinuierlich arbeitende Emder Kinder- und Jugendtheater-Ensemble.

Das Stück „Das Was-auch-immer“ des Emder Ensembles „Theartic Junior“, wird am Sonnabend, 7.  März, sowie am Sonntag, 8. März, jeweils ab 15 Uhr sowie am Dienstag, 10. März, am Mittwoch, 11. März, und am Donnerstag, 12.  März, jeweils ab 11  Uhr aufgeführt. Alle Aufführungen sind im Kulturbunker.

Der Vorverkauf für die beiden Nachmittagsvorstellungen am 7. und 8.  März beginnt am kommenden Montag im Emder Kulturbüro. Karten für die Vormittagsvorstellungen am Dienstag, 10. März, und am Mittwoch, 11. März, gibt es per E-Mail an
info@theartic-emden.de (für Schulklassen) und an der Tageskasse (für Einzelpersonen).

Die Tickets kosten sechs Euro für Erwachsene. Kinder, Schüler, Behinderte und Erwerbslose zahlen drei Euro. Für Schulklassen beträgt der Eintrittspreis 2,50  Euro pro Person.

Die Produktion wird gefördert von der Klosterkammer Hannover, der Sparkassen-Stiftung Aurich-Norden und den Stadtwerken Emden.

Für den 18. Mai ist ein Gastspiel von „Theartic junior“ während des Festivals „Is’ doch normal, ey!“ in der Kulturetage Oldenburg geplant.

OZ-Artikel vom 12.02.2015 zum Download (PDF): Hier klicken!.

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