Spielfreude kann Sorgenfalten nicht glätten (OZ 14.06.2016)

Quelle: OZ v. 14.06.2016 | OZ-Redakteur: Heiko Müller

Kultur Geringe Zuschauerzahl bei Theater-Familiennachmittagen reißt Loch in die Theartic-Kasse

Die Kinder- und Jugendensembles und das Team des Vereins setzen ihre Hoffnungen jetzt auf das kommende Wochenende.

 

Emden – Die künstlerischen Leistungen waren überzeugend, die Zuschauer begeistert und alle Reaktionen positiv. Dennoch haben die ersten beiden von vier Theater-Familiennachmittagen von Theartic den Verantwortlichen der Emder Kulturinstitution Sorgen bereitet. Weil am Sonnabend und Sonntag nur insgesamt 220 Besucher den Weg in das Neue Theater fanden, droht dem Verein nämlich zum ersten Mal in seiner 14-jährigen Geschichte ein Defizit.

Darauf hat Theartic-Chefin Ulrike Heymann in ihrem Schlusswort nach der zweiten Vorstellung der beiden aufeinander aufbauenden Stücke mit den kuriosen Titeln „Das Was-auch-immer“ und „Kommst du heut’ nicht, kommst du morgen“ hingewiesen. Es sei das erste Mal, dass die Kinder- und Jugendtheaterabteilung vor nicht ausverkauftem Haus gespielt hat. Grund sei, so Heymann, dass das Wochenende mit anderen Veranstaltungen belegt worden sei. Sie ärgert, dass das zu einem Zeitpunkt geschah, an dem die Theartic-Termine längst bekannt gewesen seien. Das sei „sehr schade“, zumal das Ensemble von „Theartic kunterbunt“ mit Kindern und Jugendlichen aus fünf Nationen, darunter auch Flüchtlinge, ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte, und die Nachwuchstruppe „Theartic junior“ anderes gewöhnt sei.

 

Die Zuschauer, die die ersten beiden Theater-Familiennachmittage erlebten, spendeten Szenenapplaus, bedankten sich teils mit stehenden Ovationen und tosendem Beifall. „Von der Spielfreude können sich einige sogenannte Profis eine Scheibe abschneiden“, meinte eine Besucherin. In ihrem Urteil waren die Zuschauer sich einig: Diese Veranstaltung hätte mehr Resonanz verdient schon angesichts der Tatsache, dass sich Theartic mittlerweile nicht nur der Inklusion, sondern
auch der Integration widmet und dieser Ansatz neu für das Kulturleben in der Region ist. Das würdigte auch Oberbürgermeister Bernd Bornemann (SPD) als Gast der Premiere. In seinem Grußwort lobte er die Arbeit des Vereins ausdrücklich. Er sprach von einem Leuchtturm in der Kulturszene. Mit solchen Ehren ausgestattet, setzt das Theartic-Team jetzt alle Hoffnungen auf die weiteren beiden Theater-Familiennachmittage. Sie sind am Sonnabend, 18. Juni, und am Sonntag, 19. Juni, jeweils ab 15 Uhr im Neuen Theater. Ulrike Heymann wünscht sich, dass zu diesen beiden Vorstellungen auch mehr Kinder als am vergangenen Wochenende kommen. Karten gibt es im Vorverkauf für zehn Euro (ermäßigt sechs Euro) im Kulturbüro an der Großen Straße.

 

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