Emden. Ein Flatterband trennt „die bessere Gesellschaft” und den gemeinen Bürger, Ordner mit Marx Brother-Outfit und Mafia-Attitüde sorgen für den Einhalt der Grenzlinie. Fähnchen werden verteilt. „Sind das etwa russische”, empörte sich ein Passant, der noch nicht ganz im Bilde darüber ist, dass alles Theater ist. Das allerdings konnte kaum verwundern, denn die Szenerie war nicht so abstrus, dass man ihren Wahrheitsgehalt unbedingt hätte anzweifeln mögen. Ulrike Heymann, Claus Gosmann und das Team von Theartic hatten sich den Auftritt für einen europäischen Workshop einfallen lassen und das Spontantheater im Stadtgarten unter Einbeziehung aller 60 Teilnehmer inszeniert.
„Jetzt probeweise schon mal jubeln”, tönt es aus einem Megaphon, und ganz brav lassen die Passanten fähnchenschwenkend einen noch zu erwartenden „Herrn Koljakow” hochleben. Vorerst übernimmt ein fiktiver Bundestagsabgeordneter namens Wegener den Part des Einpeitschers und stimmte die Anwesenden auf den Besuch des russischen Herrn ein. Dass sich neben der Jubelgruppe auch eine renitente Buh-Gruppe etabliert hat, gehört zum Programm und verleiht der Satire einen weiteren Hauch an Realität. „Ist das hier politisch”, fragt spitz ein älterer Herr und will schon weitergehen. Doch mittlerweile hat
sich eine Menge Publikum angesammelt und so bleibt er noch dabei, ganz offenbar immer noch zweifelnd, was sich denn da abspielt.
Den vollständigen Artikel der Emder Zeitung vom 07.05.2012 finden sie hier: Zum Artikel (PDF)