„Gerüchte“ locken Emder Schulklassen (OZ, 31.03.2018)

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Von Heiko Müller

Kultur Resonanz auf Bühnenstück von Theartic um Mobbing und Ausgrenzung ist unerwartet groß

Etwa 750 Kinder und Jugendliche werden im April zu zwei Aufführungen erwartet. Auch die Workshops sind gefragt.

Emden – Die Verantwortlichen von Theartic müssen den richtigen Riecher gehabt haben: Mit der Thematik des neuen Bühnenstückes „Gerüchte“ ihrer beiden Nachwuchsgruppen traf die integrative Emder Kulturinstitution offenbar einen Nerv der Schulen. „Die Resonanz hat uns komplett überrascht“, sagt die Theartic-Leiterin und Regisseurin Ulrike Heymann. Beide Schulvorstellungen von „Theartic junior“ und „Theater kunterbunt“ im April seien bereits seit Wochen ausgebucht.

Für Heymann ist das ein Indiz dafür, dass der Themenkomplex um Gerüchte, Mobbing, Ausgrenzung und Diskriminierung in den Schulen eine große Rolle spielt. Einige Lehrer, die ihre Klassen anmeldeten, hätten ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sie diese Themen für wichtig halten. Zugleich bewerteten sie es positiv, sich damit auch einmal mit Mitteln des Theaters auseinandersetzen zu können.

Insgesamt etwa 750 Kinder und Jugendliche aus allen Schulformen und Altersstufen werden laut Heymann die Aufführungen am 26. und 27. April im Neuen Theater verfolgen. Geeignet ist das Stück für Leute ab zehn Jahren.

Die Theartic-Chefin bedauert, dass die Premiere am 26. April auf den „Zukunftstag“ fällt, den Mädchen und Jungen für Schnupperpraktika in Betrieben nutzen. Die Überschneidung habe sich aber nicht vermeiden lassen, weil die Termine im Neuen Theater nicht frei wählbar seien. „Uns freut es aber, dass das Interesse dennoch so stark ist“, so Heymann.

Ebenfalls groß sei die Nachfrage der Schulen nach den Workshops, in denen die Schüler auf das Stück vorbereitet werden sollen. „Wir können nicht alle Wünsche erfüllen“, sagt Heymann. Sie und ihr Regiekollege Claus Gosmann besuchen
15 Schulklassen: „Mehr schaffen wir einfach nicht.“

Besonders gespannt sind die Regisseure auf die Schulklassen, zu denen auch Darsteller des Theartic-Nachwuchsensembles gehören. Die jungen Schauspieler sollen nämlich ihre Mitspieler selbst bei Theaterübungen anleiten und zu dem Thema des Stücks hinführen.

Neu sind Publikumsgespräche, bei denen die Zuschauer nach den Aufführungen Fragen an die Mitwirkenden stellen oder mit ihnen diskutieren können. „Damit haben wir noch keine Erfahrungen“, so Heymann. „Mal gucken, was da kommt.“

Die Proben liefen gut, obwohl die Grippewelle des Winters das Ensemble nicht verschonte und zu mehr Ausfällen als sonst führte. Herausforderungen für die Theatertruppe sind der Aufbau des Bühnenbildes, das Einrichten von Licht und Ton sowie die Generalprobe. Alles müsse an einem Tag erledigt werden.

Das bedeute, dass nur einmal im Bühnenbild geprobt werden könne, erklärt Heymann. Normalerweise stünden dafür zwei Tage zur Verfügung, sagt die engagierte Theartic-Leiterin und Regisseurin

Der Vorverkauf für die einzige öffentliche Aufführung des neuen Theartic-Stücks „Gerüchte“ am Sonnabend, 28. April, ab 15 Uhr beginnt am kommenden Donnerstag (5.  April).

Zudem gehen entgegen den ursprünglichen Ankündigungen noch knapp 40 Karten für die Premiere (Schulaufführung) am Donnerstag,
26. April, in den freien Verkauf. Der Eintritt kostet sieben Euro (ermäßigt vier Euro). Die Tickets gibt es unter anderem im Kulturbüro.

Die Schulaufführung am Freitag, 27. April, ist ausgebucht. Es wird dafür auch keine Karten mehr im freien Verkauf geben. Alle Vorstellungen sind im Neuen Theater.

Gefördert wird dieses Kinder- und Jugendtheaterprojekt von Theartic von der Robert-Bosch-Stiftung, dem Landesministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, der Klosterkammer Hannover sowie der Sparkassenstiftung Aurich-Norden.

 

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