zum Nachlesen:
Neues Ensemble geplant
21-jähriger Künstler möchte Performance-Theater in Emden eine Bühne geben
Emden. Ein paar Jahre lang ist Malik Meyer durch die Welt gereist und hat dabei geschauspielert, Theater gemacht, an Workshops teilgenommen und welche sich mit anderen Künstlern ausgetauscht und Kontakte geknüpft. Inzwischen ist der 21-jährige Emder zurück in seiner Heimatstadt und möchte seine gesammelten Erfahrungen in ein neues Projekt fließen lassen. Seine Idee nennt er Zaytun-Theater. Es soll Performance-Kunst in Emden eine Bühne geben. Ein erster Workshop ist am 12. Oktober in den Räumen der Schweizer Kirche geplant. Meyer lädt alle Interessierten dazu ein. Im Idealfall entsteht aus dem Kurs ein festes Ensemble, hofft er.
Das Wort Zaytun stammt aus dem Arabischen und bedeutet Olive. Für Meyer ist es eine Metapher auf das Theater selbst. „Der Olivenbaum steht für einen Prozess. Er braucht lange, bis er Früchte trägt”, sagt Meyer, dessen Vater aus Marokko und dessen Mutter aus Deutschland kommt. Der Weg von der Idee zur fertigen Performance, die dann präsentiert wird, ist für ihn ebenfalls ein dynamischer Prozess, der bei Proben ständig Veränderungen durchläuft.
Bereits jetzt hat Meyer zwei Mitstreiter für sein Projekt gefunden, weitere werden aber benötigt. Glücklicherweise ist der 21-Jährige durch seine langjährige Tätigkeit bei der Theaterwerkstatt Theartic und seine Zusammenarbeit mit Ulrike Heymann und Claus Gosmann kein Unbekannter in der Emder Kulturszene.
Heymann und Gosmann waren es auch, die Malik Meyer sozusagen bei seinen ersten Schritten am Theater begleiteten. „Mit 14, 15 Jahren wusste ich dann, dass ich das später machen will”, sagt der junge Emder.
Nach der Schule ging er deshalb auf Reisen. Durch das Theater hatte er bereits Verbindungen nach Polen. So landete Meyer am Theater Brama in Goleniow bei Daniel Jacewicz, der das Ensemble gegründet hatte. Jacewicz wurde für den Emder eine Art Mentor. Mit weiteren internationalen Künstlern realisierten sie in der Folgezeit verschiedene Projekte, Workshops und grenzübergreifende Performances. Damit nicht genug. Meyer reiste auch nach Spanien und Palästina, baute sich so Kontakte zu Künstlern verschiedener Nationalitäten auf. Einige davon könnte er in den kommenden Jahren auch durchaus mal nach Emden holen, hofft Meyer.
Zunächst aber will er erstmal sein Zaytun-Theater etablieren. Das erste Thema steht auch schon fest. Es wird um „Vernichtung” in verschiedenen Facetten gehen. Da es sich um eine Performance handelt, wird neben Text viel mit der Ausdruckskraft des Körpers gearbeitet.
Y Wer an dem Performance-Workshop am Sonnabend, 12. Oktober, von 10 bis 15 Uhr in der Schweizer Kirche teilnehmen möchte, sollte sich bei Malik Meyer per E-Mail anmelden: (malik.mye@gmail.com)