Weihnachtsaktion: OZ sammelt Spenden (OZ, 23.11.2019)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

zum Nachlesen:

Weihnachtsaktion: OZ sammelt Spenden
Vera Vogt
Benefiz Geld kommt Theaterwerkstatt Theartic und Kontaktstelle Dwarsloopers zugute
Wegen Erkrankungen, Behinderungen oder ihrer Herkunft erleben Menschen oft Ausgrenzung und Isolation. Bei ihrer alljährlichen
Weihnachtsaktion sammelt die Ostfriesen-Zeitung Spenden für zwei regionale Vereine, die dem entgegenwirken.
Ostfriesland – Zum
33. Mal ruft die Ostfriesen-Zeitung in diesem Jahr ihre Leser auf, für wohltätige Zwecke zu spenden. Das Geld der Weihnachtsaktion
kommt Organisationen in der Region zugute: In diesem Jahr gehen die Spenden an den Förderverein Kontaktstelle Dwarsloopers für
psychisch Erkrankte in Aurich und Wiesmoor, sowie an die integrative Theaterwerkstatt Theartic aus Emden. Das Spendenkonto ist
im Kasten rechts aufgeführt.
Integrative Theaterwerkstatt
Die integrative Theaterwerkstatt Theartic wurde 2002 von Ulrike Heymann gegründet. Sie hat Musik studiert
und war als Musiklehrerin für Quer- und Blockflöte an der Musischen Akademie in Emden tätig. Mit Mitte
40 erfuhr sie, dass sie wegen einer genetischen Erkrankung ihr Hörvermögen verlieren wird und an einer
neurologischen Krankheit leidet. „Mir wurde klar, dass ich meinen Beruf nicht bis ans Lebensende ausüben
kann“, sagt die
65-Jährige. Eines stand fest: Der Musik und der Kunst würde sie trotz ihrer Behinderung nicht den Rücken
kehren. Sie ließ sich zur Theaterpädagogin ausbilden und rief „ein Angebot für sogenannte Behinderte und
sogenannte Nichtbehinderte jeglicher Herkunft“ ins Leben, erklärt Heymann.
Mittlerweile hat der Verein rund 90 Mitglieder. „Es gibt Theatergruppen für Erwachsene, Kinder und Jugendliche, einen Chor und ein
Stomp-Ensemble, in dem Musiker stampfen und trommeln“, sagt die 65-Jährige. An Darstellern und Zuschauern bei seinen
Aufführungen mangelt es dem Verein nicht – aber an Platz. „Wir haben keine eigenen Räume. Proben mit Kostümen und Bühnenbild
sind nur kurz vor den Auftritten möglich. Transport und Abbau der Requisiten sind für uns nicht zu stemmen“, erklärt Heymann. Das
stelle auch Mitglieder mit Orientierungsschwierigkeiten vor Probleme. „Eigene Räume sind unser Traum.“
Anlaufstelle für psychisch Erkrankte
Der Förderverein Kontaktstelle Dwarsloopers bietet seit 2004 eine Anlaufstelle für psychisch Erkrankte. Die
Kontaktstelle ist eine Einrichtung des sozialpsychiatrischen Dienstes des Landkreises Aurich und wird durch
den gemeinnützigen Förderverein unterstützt. „Alles, was in den Räumen stattfindet, finanziert der
Förderverein aus Mitgliederbeiträgen oder Spenden“, sagt der erste Vorsitzende des Fördervereins, Gunther
Siebels-Michel. Zu den Angeboten gehören eine Frühstücksrunde, gemeinsames Kochen, Ausflüge und
Kunstkurse. Der Name Dwarslooper kommt aus dem Plattdeutschen und bedeutet Strandkrabbe (wörtlich:
Querläufer). Das passt auch zu einem besonders beliebten Angebot, für das den Dwarsloopers seit längerem
das Geld fehlt: Ausflüge zu den Ostfriesischen Inseln.
„Generell geht es darum, dass die Menschen sich nicht alleine fühlen“, sagt Siebels-Michel. Psychische Erkrankungen führten oft zur
sozialen Isolation. „Besonders der Kontakt mit Menschen, die nachvollziehen können, wie es einem geht, ist wichtig“, sagt der
Auricher. Das unterstreicht auch Sozialpädagogin Anne Bünting vom Landkreis Aurich. „Ich führe Beratungen in der Kontaktstelle
durch“, sagt sie. Dabei gehe es unter anderem um die Beratung von Angehörigen psychisch Kranker. „Betroffene kommen auch
täglich her, um hier Zeit zu verbringen“, so Bünting. Dabei sei niemand gezwungen, seine Geschichte preiszugeben. „Der Kontakt und
das Wissen, dass dieser Ort immer offensteht, wirkt therapierend“, sagt sie.

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