Emden – Rund 450 Besucher erlebten am Sonnabendabend in der Emder Martin-Luther-Kirche ein stimmungsvolles Weihnachtskonzert, bei dem nicht nur die Musiker ihr Talent unter Beweis stellten. An mehreren Stellen war auch der Einsatz des Publikums gefragt. Für den großen Auftritt hatten sich vier Musikgruppen aus Emden und der Krummhörn zusammengetan. Der Kantor und Organist der Martin-Luther-Gemeinde, Elmar Werner, hatte die Gesamtleitung.
Mit Friedrich Händels „Rigaudon“ schuf Hans-Jürgen Tabels Handglockenchor von der Ländlichen Akademie Krummhörn (LAK) von Beginn an eine festlich-frohe Atmosphäre. Elmar Werner präsentierte mit der Orgelkomposition „Votre bonté grand dieu – Deine Güte großer Gott“ des Franzosen Claude Balbastre die ganze Vielfalt von Klangvariationen, die die wuchtige Becke-rath-Orgel entfalten kann.
Ihren allerletzten musikalischen Auftritt vor ihrer Auflösung hatte die Chorvereinigung der beiden Männergesangvereine aus Emden und Petkum. Sechs berührende Weihnachtslieder sangen die Männer an diesem Abend, und als mit „Stille Nacht, heilige Nacht“ ihr letztes Lied ausklang, war Wehmut zu spüren, leise Tränen wurden verstohlen weggewischt und das Publikum spendete stehenden Applaus.
Die Bigband „Youngsters“ vom Johannes-Althusius-Gymnasium unter der Leitung von Heiner Jaspers spielte mit vier temperamentvollen jungen Sängerinnen lautstark – vielleicht zu laut – mehrere Weihnachtsmedleys im amerikanischen Stil mit den Motiven von „Let it snow“ und „Jingle Bells“. Einen bravourösen und besinnlichen Auftritt bescherte der Theartichor – in dem Behinderte und Nichtbehinderten auftreten – unter der Federführung von Christina Dane dem Publikum. Dem feierlichen „Es kommt ein Schiff“ folgten mehrere wunderschöne afrikanische Weihnachtslieder. Der Theartichor trug sie gemeinsam mit dem Handglockenchor vor. Sie beendeten ihren Auftritt eindrucksvoll mit dem Lied „Hambani Kahle“.
Publikum und Musiker sangen in mehreren Programmpunkten „Stern über Bethlehem“ und „Vom Himmel hoch, da komm ich her“. So wurde das Weihnachtskonzert zu einem verbindende Element. Margot Smid las eine Version der Weihnachtsgeschichte vor.
Mit dem Stück „West Indies Carol“ der Handglockenspieler, dem Orgelspiel mit kurios-paradoxer Jahrmarktfröhlichkeit, einem temperamentvollen Bigband-Sound sowie Elmar Werners Segenswort und dem im Swingrhythmus gesungenen „O du fröhliche“ ging ein gelungenes Weihnachtskonzert zu Ende.