OZ 04.03.2013: Von grünen Wesen und einer hungrigen Mumie

OZ-Bild_verirrtverwirrtEmden – Mit Begeisterung reagierte das Publikum auf die mittlerweile vierte Produktion der Emder Kinder-und Jugendlichen-Schauspielgruppe „Theartic junior“. Die Premiere von „Verirrt, verwirrt“ am Sonnabendnachmittag im Barenburger Kulturbunker kam bestens an. Mit starker Präsenz gelang es allen 20 Darstellern im Alter zwischen zehn und 18 Jahren scheinbar mühelos, die Zuschauer mitzureißen. Die jungen Leute mit und ohne Behinderungen zeigten, was in ihnen steckt.

„Verirrt, verwirrt“ ist die Fortsetzung des Stücks „Gestrandet“, das „Theartic Junior“ im Herbst 2011 aufgeführt hatte. In der Produktion ging es um eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen, die auf einer unbekannten Insel gestrandet und dort auf Meerjungfrauen, den „Legomann“ und den „Jungen mit dem Fuß“ gestoßen waren. Genervt von ihren Eltern und Lehrern beschloss die Gemeinschaft am Ende von „Gestrandet“, auf der Insel zu bleiben. Dies ist die Verknüpfung zu „Verirrt, verwirrt“.

Erzähler Jan, der von Malik Meyer gespielt wird, führt durch die Handlung und berichtet in Episoden von den Geschehnissen auf der Insel. Mit der Ankunft der eitlen Mandy, die mit ihrem Topmodel-Getue aneckt, kommt Unfrieden auf. Mandy, gespielt von Catharina Bauer, empfiehlt nämlich den übrigen Inselbewohnern, Handel zu treiben. So werden nacheinander ein Strandgutladen, eine Bank, ein Strandbad, ein Café und eine Bananenplantage gegründet. Während sich die „Händler“ bereichern, geht den anderen Kindern bald das Geld aus, was zum Aufstand führt. Auch die Meerjungfrauen geraten in Streitereien. Hilfe eilt durch zwei grüne Wesen herbei: eine Fee und ein Kobold. Sie helfen den jungen Insulanern zu erkennen, was sie wirklich wollen: ihr eigentliches Zuhause.

Besonders Publikumsliebling Johanna Eggerking begeisterte als Kobold in Mimik und Gestik. An ihrer Seite präsentierte sich Jana Kegler als kluge Fee. Auch Legomann Fabian (Moritz Watermann) und seine „Entdeckung“, eine ewig hungrige Mumie (Marvin Meyer), amüsierten die Zuschauer.

Das Bühnenbild von Urmel Meyering wechselte mehrfach und wurde den verschiedenen Episoden angepasst. Auch die eigens für das Stück geschriebene Musik von Arne Bohnet nahm die Stimmungen der Handlung auf. Mal verspielt, mal schwermütig leiteten Bohnet am Piano, Michael Junker am Saxofon und Arne Wagner am Kontrabass jede Szene mit beschwingtem Jazz ein.

Dass neben der Musik auch das Konsum-Motiv für ein Kinderstück untypisch ist, war Regisseurin und Autorin Ulrike Heymann wichtig: „Diese Schwierigkeiten kennen auch Kinder, sie leben in dieser Welt.“ In ihren Stücken verbinde sie daher gerne Fantasie mit Realität.

Regisseur Claus Gosmann lobte den engen Zusammenhalt seiner Truppe: „Sie harmonieren alle ganz fabelhaft.“

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